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Auf den Weg gebracht...

Mit dem Artikel in der MAZ vom 12.11.2008 bringen wir unsere Bemühungen um den Schulnamen weiter auf den Weg.

Es fehlt noch ein Bild von der faszinierenden Frau - Schule soll nach Elisabeth von Schlieben benannt werden



Von Liane Stephan

HALBE Die Grundschule in Halbe soll einen Namen bekommen. Und bei der Suche musste Schulleiterin Iris Meier gar nicht in die Ferne schweifen. Sie fand die Anregung in der eigenen Gemeinde, im Ortsteil Briesen. Dort hat einst Elisabeth von Schlieben gelebt. Und die Dame war nicht nur eine Dichterin, sie hat sich bereits vor knapp 200 Jahren für eine gute Ausbildung der Kinder stark gemacht.

Vor drei Jahren ist in Briesen eine Straße nach ihr benannt worden. Für Iris Meier war dies ein Anlass, sich näher mit ihr zu beschäftigen. „Das war ja eine faszinierende Frau", sagt sie. „Sie war klug und gebildet und das in einer Zeit, als viele Frauen nicht mal schreiben und lesen konnten." Die Briesener Kinder lagen ihr damals besonders am Herzen. Sie stiftete für ihren Heimatort eine Freischule und hat fast ihr gesamtes Vermögen für das Dorf ausgegeben, obwohl sie später hier nicht mehr lebte. Gestorben ist sie in Golßen. In der Chronik von Briesen sind der Einwohnerin zehn Seiten unter der Überschrift „Die Wohltäterin" gewidmet. Wilhelmine Louise Elisabeth von Schlieben, wie ihr vollständiger Name lautete, kam 1765 in Briesen auf die Welt. Auch das ist bekannt: Sie hat nie geheiratet und hatte keine Kinder. Sie pflegte Kontakt zu Dichtern und Theologen. Und sie besaß am Ende ihres Lebens mehr als 1000 Bücher. Dass es schwer ist, etwas über Elisabeth von Schlieben herauszufinden, hat auch Iris Meier bei ihren Recherchen gemerkt. „Als ich anfing, hätte ich nicht gedacht, wie viel Arbeit das macht", sagt sie. „Aber dann hat es mich gepackt." So fand sie in einem Berliner Antiquariat die Trauerrede, die beim Tod der Briesenerin gehalten wurde. Damit konnte das Todesdatum korrigiert werden. Es war nicht der 9. Juli 1851, sondern sie starb ein Jahr später. Außerdem stieß Iris Meier auf zwei Gedichtbände, die die Briesenerin unter dem Pseudonym Wilhelmine von Saxx veröffentlicht hatte. Ihre Büchersammlung befand sich nach ihrem Tod ursprünglich in der Kirchenbibliothek in Golßen. Sie ist inzwischen aber im Domstift Brandenburg. Eine Aufstellung, die sich Iris Meier schicken ließ, war sehr aufschlussreich. „Elisabeth von Schlieben hat neben religiösen Büchern auch viel Fachliteratur gehabt wie Bücher über Geografie oder Literatur", so Iris Meier.

Zum Schulfest im nächsten Jahr, so die Vorstellung der Schulleiterin, könnte die Schule den Namen bekommen. Demnächst stellt sie den Vorschlag den Gemeindevertretern vor. Und vielleicht, so hofft Iris Meier, finden sich neue Fakten oder sogar ein Bild von Elisabeth von Schlieben. Schließlich möchte man doch endlich mal wissen, wie sie aussah.

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Mi, 12. November 2008

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